Endlich - es ist so weit.
Ab 30. Juni gelten die neue EU-Maximum-Tarife für Roaming.
Die Obergrenze der Tarifen ist leider höher als möglich gewesen wäre. Das wird in den kommenden Jahren nachgeholt.
Aus EU-Sicht, ist es ein wichtiger Sieg gegen einem starken internationalen Lobby.
Und ebenfalls, ist dieser Vorgang ein (leider seltenes) konkretes Beweis, wie wichtig die EU sein kann für Konsümenteninteressen.
SPIEGEL ONLINE - 06. Juni 2007, bringt die Nachricht:
HANDY-AUSLANDSGESPRÄCHE: Entscheidung über Billigtarife steht an
Als letzte Instanz soll am Donnerstag der EU-Ministerrat über die geplanten Obergrenzen für EU-Roaming-Gebühren entscheiden. Geben die Minister ihr O.K., wird die Regelung schon zum Monatsende in Kraft treten.
Frankfurt am Main - Am Donnerstag steht die letzte Hürde auf dem Plan: Die Zustimmung der für Telekommunikation zuständigen EU-Minister. Wenn die bei der morgigen Sitzung des Ministerrates in Luxemburg den geplanten neuen Preisgrenzen für Handy-Telefonate im EU-Ausland zustimmen, werden die Preise für Handy-Telefonate innerhalb der EU bald sinken. Bereits vor zwei Wochen hatte das Europaparlament grünes Licht gegeben. Die Zustimmung des Ministerrates gilt als sicher.
EU-Handy-Tarife: Bald beschlossene Sache?
Vertreter des Parlaments hatten sich schon vor der Abstimmung mit den EU-Regierungen geeinigt. Mit der Richtlinie sollen die Kosten für Handy-Telefonate im EU-Ausland bei maximal 49 Cent netto pro Gesprächsminute gedeckelt werden. Dazu kommt die Mehrwertsteuer, für deutsche Verbraucher liegt die neue Preisgrenze damit praktisch bei 58,31 Cent. Für die Annahme von Anrufen sollen künftig maximal 24 Cent netto anfallen, zuzüglich deutscher Mehrwertsteuer liegt diese Grenze dann bei 28,56 Cent. Die EU-weit verbindlichen Preisgrenzen sollen in den beiden kommenden Jahren weiter sinken: jeweils um 3 Cent netto.
Die Verordnung wird nach Angaben der deutschen Ratspräsidentschaft voraussichtlich am 29. Juni im Amtsblatt veröffentlicht und tritt einen Tag später in Kraft. Einen Monat später müssen die Mobilfunkbetreiber ihre Kunden anschreiben und ihnen den neuen Euro-Tarif anbieten. Zuletzt hatte die EU-Kommission gefordert, die Richtlinie so schnell wie möglich in trockene Tücher zu bringen. Es sei nicht einzusehen, warum das Gesetz erst Ende Juni in Kraft treten könne. Nach Auffassung der Kommission müsste dies schon Mitte Juni möglich sein.
Derweil machte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) darauf aufmerksam, dass die Gebühren für Handy-Gespräche im Ausland allein im vergangenen Jahr durchschnittlich um 22 Prozent gesunken seien. Unabhängig von der Entscheidung der EU hätten viele Anbieter zur Urlaubssaison günstige Angebote geschaffen, erklärte der Verband am Mittwoch in Berlin.
Die Minutenpreise lägen dabei zum Teil unter den EU-Vorgaben.
Bitkom-Telekommunikationsexperte Guido Brinkel sagte: "Das zeigt, dass der Wettbewerb Früchte trägt." Alternativ könnten Urlauber auch auf ausländische Prepaid-Karten zurückgreifen. Der Nachteil bei diesen Karten zum Abtelefonieren sei aber, dass man erst seine neue Rufnummer allen potentiellen Anrufern bekannt geben müsse.
mak/AP
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