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18 Juni, 2010

Gute Alternative für Separatisten und Europäophoben: Die Schweiz!

Die islamophobische deutsche Hasswebseite "PI" veröffentlicht heute einen Aufruf der schweizerischen SVP zum Beitritt aller freien Menschen in Europa (und in der Welt?) in der schweizerischen Föderation. Unser Freund Politblogger » PI tritt aus Deutschland aus konnte vor Lachen kaum copy-and-paste. Aber es ist ihm doch gelungen. Nachher Volltext des surrealistischen  Gedankenguts.

Aber, ist es denn so surrealistisch? Nein, eigentlich nicht. Die SVP hat, vor wenigen Monaten, das Referendum zum Minarettenverbot in der Schweiz gewonnen. Nicht nur PI in Deutschland, sondern auch die Wilders "Partei" in den Niederlanden, und dänische, flämische, italienische (Lega-Nord) und englische Suprematisten haben sich mit dem eidgenössischen Standpunkt vereint. Jetzt gibt es das Angebot ihrer Schweizer Freunden, sich von der EU zu trennen und stattdessen der schweizerischen Föderation beizutreten.

Vielleicht eine gute Idee:
Die Schweizerische Volkspartei fordert vom Bundesrat, den Beitritt von Regionen in der Nachbarschaft zur Schweiz vorzubereiten. Die Grundidee verlangt die Umkehrung des Beitrittsgedankens zur EU. Nicht die Schweiz soll der EU beitreten, sondern der Schweiz anliegende Gebiete sollten sich dieser anschließen. Größter ‘Nachteil’: Es sind (bislang?) mit Vorarlberg und Baden-Württemberg ‘nur’ Teilgebiete Österreichs und Deutschlands als Beitrittskandidaten vorgesehen.
Aber dieses Nachteil ist auch ein Vorteil:
Aber auch angrenzende Teile Italiens und Frankreichs wurden in die Überlegung mit eingeschlossen. Wohl nicht ganz ohne Grund überschreibt die Basler Zeitung den Artikel zu dieser an den Bundesrat gerichteten Motion mit den einleitenden Worten: ‘Kein Scherz!’ Nachdem das erste Schmunzeln abgeklungen ist, lädt der Gedanke allerdings zum Träumen ein.
[...]
Wenn es heißt, wieder demokratisch über das eigene Schicksal bestimmen zu können, anstatt von scheindemokratischen Institutionen der Europäischen Union am bürokratischen Gängelband geführt zu werden, dann ist Helvetia die weitaus schönere Braut als Europa. Zumal Europa eine ewige Versprechung für den Freier bleibt, die insbesondere von Österreich und Deutschland mit weit ausgestreckter Hand immer wieder aufs Neue Brautgeld verlangt.
Es sollte auch für die zum Beitritt zur Schweiz entschlossenen österreichischen und deutschen Gebiete möglich sein, sich zunächst für unabhängig zu erklären, um dann im zweiten Schritt der Schweiz beizutreten. Schließlich wurde auch das Kosovo nach Erklärung der Unabhängigkeit anerkannt. Wenn dies auch nicht ganz vergleichbar ist, denn das Kosovo ist von europäischer Hilfe abhängig, während Europa am deutschen und österreichischen Steuertropf hängt. Dieser entwickelt sich allerdings immer mehr zu einem reißenden Strom. Und während die Schweiz Spanien bei der Fußballweltmeisterschaft vom Platz – na ja, sagen wir – putzt, bereiten sich Deutschland und Österreich darauf vor, nun auch noch die spanischen Schulden zu bereinigen.
Also, ganz selbstverständlich, wenn Spanien in Südafrika ein Fußballspiel von der Schweiz verliert, kann es auch keine Hilfe für die spanischen Finanzen geben!
Und wie immer werden wir weder hierzu noch zu der Einführung des Euro, der Ratifizierung des Lissabons’vertrages’, den nicht enden wollenden Erweiterungsrunden und auch sonst bei keiner Entscheidung gefragt. Nur die Folgen sollen wir – als ‘gute Europäer’ – immer klaglos tragen, während man uns gleichzeitig die Möglichkeiten der Einflussnahme mit jedem weiteren Schritt noch umfassender beschneidet. In der Schweiz hingegen bestimmt das Volk.
Und was einst in Bezug auf das von Unfreiheit eingekreiste Berlin galt, gilt nun für die Schweiz: Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger der Schweiz, und deshalb bin ich als freier Mensch stolz darauf, sagen zu können ‘Ich bin ein Schweizer!’ Lasst uns Schweizer sein, aber auch wirkliche Schweizer werden. Man wird ja noch träumen dürfen.
Ein wahrhaft historisches Angebot der schweizer Freunden! 
Die Wilders-Abgeordneten im Europa-Parlament würden endlich etwas Konkretes machen können. Die Gefolgschaft des Bart Dewever in Belgien hätte endlich ein Vaterland. Die Lega-Nord aus Milano hätte ihr steuernfreies Hinterland.
Die Schweiz, die Schweiz!
Wir kommen massenhaft zu Dir!

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