Seine Absage der geplanten 11. September Demonstration in Brüssel, im letzten Moment, an seinen SIOE-Bundesgenossen aus England und Dänemark, und seine zu spät gekommenen Distanz zum Vlaams Belang und zu Pro-Köln, hat zu einer erfreulichen Zersplitterung geführt.
Es gab drei unterschiedene Demonstrationen am 11. September: Eine in Köln, von Pro-Köln, und zwei Benachbarten in Brüssel: Eine am Schumannplatz (Vlaams Blok), und eine andere am Leopoldsplatz (SIOE). Jedesmal gab es nur eine winzige Anzahl von Teilnehmern.
Seitdem beschimpfen die einstmalige Kompane einander recht herzlich, und alle beschimpfen sie Udo Ulfkotte. SIOE-Führer Stephen Gash hegt eben den Verdacht, dass der Ulfkotte alles sabotiert habe im Auftrag der Geheimdiensten derer Mitarbeiter er sich rühmt zu sein. (Im vorherigen Post: U. muss jetzt Beleidigungen von Rechts verfolgen.)
Wir hatten uns schon auf die fällig gewordenen neuen Klagen des Ulfkotte-Kompexes (U. persönlich und Pax-Europa), diesmal gegen Rechts, gefreut. Aber bis jetzt sind wir eher enttäuscht. Denn, wie der Bürger-Herold aus der Schweiz heute schreibt:
Wenn Stephen Gash recht hat, dann wird bald die ganze schweizerische Volksinitiative gegen Moscheebau vom Zauberlehrling Ulfkotte auch noch ins Reich des Lächerlichen zurückgewiesen. Aufpassen, SVP-Schweizer!Udo Ulfkotte hat einem Bericht zufolge vor einem unkritischen Publikum gesprochen - Klientel bedient
Unkritisches Publikum
[..] Gemäss Bericht von Online Reports trug Udo Ulfkotte seinen Wirrwarr in Liestal (Baselland/Schweiz) vor. Fazit: Der Berichterstatter hat ein unkritisches Publikum vorgefunden. Doch zu ein paar persönlichen Bemerkungen hat es Beat Stauffer von “Online Reports” gebracht:
[…] Der streitbare Publizist, der klar im rechten Spektrum einzuordnen ist und dem beste Beziehungen zu Geheimdienstkreisen nachgesagt werden, gab auch offen zu erkennen, dass er die Volksinitiative gegen den Bau von Minaretten ausdrücklich unterstützt […]
(Die Auszeichnung in Fett im Zitat stammt vom “Bürger-Herold”.) Mit anderen Worten: Ulfkotte mischt sich in schweizerische Angelegenheiten ein, was wohl auch der Sinn seiner Vortragsreise ist, zumals die SVP zu den grossen Unterstützern dieser Volksinitiative gehört.
Klientel bedient
In diesem Zusammenhang sei noch auf den Bericht des Schweizer Fernsehens hingewiesen, demzufolge eine überwiegende Mehrheit der Nationalratskandidaten (Wahlen im Oktober) mit der Initiative nichts am Hut haben wollen. Neu ist jedenfalls, dass sich Ulfkotte laut “Online Reports” an der Gründung des Vereins “Pro Cultura Helvetica” mit Sitz in Liestal beteiligen wolle.
Weiter heisst es im Bericht:
[…] Höchst problematisch wirken aber in der Tat die Thesen, die der Autor auf der Basis dieser Fakten konstruiert und diese Folgerungen, die er daraus zieht. So nimmt Ulfkotte zwar islamistische Aktivisten ins Visier, übersieht aber, dass die überwiegende Mehrheit der hier lebenden Muslime in ihrer Lebenspraxis schon stark von Europa geprägt sind. […]
Im obwaldner blog (ebenfalls aus der Schweiz, verwendet keinen majuskel) wird schon gegen Ulfkotte gewarnt:
auch unterstützung erhält die svp durch ulrich schlüers antiminarett mitkämpfer udo ulfkotte, der sich zurzeit krampfhaft von seinen rechtsextremen kameraden loszusagen versucht. ulfkotte der auch initiant von pax-europa ist, wird zusammen mit ulrich schlüer und einigen jsvp kandidaten auf schweizer tour gehen um für die antiminarett initiative und die svp ausländer"politik" stimmung zu machen.
Ich habe meinen Freund, den praktischen Psychologen Toto le Psycho (Pseudonym) aus Brüssel zu Rate gezogen, um das Benehmen des Dr. Ulfkotte pathologisch zu deuten, weil ich kein Vernunft mehr zu entdecken vermochte in seinem Handeln.
Das Ganze seiner vorläufigen Analyse, wird bald in seinem französischen Blog bei der Tageszeitung "Le Monde" veröffentlicht. Er hat mir gestattet, daraus jetzt schon Folgendes zu entnehmen:
[..] Man könnte Ulfkottes Buch des Jahres 2001 [Gencode-J, HR] so deuten, als wäre es eine Einladung an den Lesern, um sich den Autor als Retter der Menschheit anzunehmen. Gegen nicht-bestehenden düsteren Mächten (in diesem Falle die israelischen Geheimdiensten und ihren angeblichen Verschwörungen gegen allen Nicht-Kohanim) hülfe nur die Vermittlung durch einen Propheten, der sich selbst ausgibt als Eingeweihter in den Geheimnissen des Teufels und, folgerichtig, in den Gegenbestimmungen Gottes.Ich betrachte die oben gegebene Einsicht eines bekannten polit-psychopathie-Experten als sehr wertvoll. Ich möchte aber auch benachdrücken, dass es sich hier nur um eine vorläufige Meinung handelt. Es gibt ja noch Ansätze für eine weitere Diagnostik, in der eine Verknüpfung von mehreren Pathologien sichtlich werden könnte.
[..] Eine Niederlage, wie ihm in Brüssel am 11. September geschehen ist, kann er einfach nicht mit seiner Lebensmission in Übereinstimmung bringen. Verdrängung ist dann die einzige Lösung die ihm in seiner Pathologie offensteht. Tragisch möchte ich es bewerten, dass er dann handelt, als ob die ganze Welt das Geschehene auch verdringen sollte. Was selbstverständlich nicht der Fall ist.
Sein Geständniss (am 7. September), dass er "Fehler" gemacht habe, indem er mit Neonazis und Rechtsextremisten paktierte, "wie es die ganze Welt (inklusive seiner Vorfahren in der Nazi-Zeit) auch ja täglich passiert sei", sollte denn auch nicht als Entschuldigung, jedoch als ersten Angriff auf seinen Gegnern, den Ungläubigen, verstanden werden. Denn er wird ausserordentlich irritiert, wenn man ihn an seinen verdrungenen Fehlschlagen erinnert.
"Derjenige der ohne Sünden (Fehlern) sei, werfe den ersten Stein", so kann er gedacht haben. Propheten wie Jesus und Mohammed sind ja auch nicht fehlerlos gewesen. Nur wer sich in der Aktion begibt, und nicht lahm zur Seite stehenbleibt, könnte, und dürfe, auch Fehler begehen. Die Aussenseiter hätten, so denkt er, kein Recht zur Kritik.
Eine sehr ausgesprochene Art der Verdrängung ist eine plötzliche geographische Überwechslung. Es hat den Anschein, dass der Mann die schweizer Gelegenheit angefasst hätte, um sich vom Ort der Erniedrigung zu entfernen.
Unbewusst, möchte er sich Jesus (der von Galilea nach Jerusalem ging) und, pikanterweise (wenn ich mich das erlauben darf), auch Mohammed (der von Medina nach Mekka überwechselte) als Vorbilder angenommen haben, indem er aus Deutschland nach die Schweiz flüchtete. Unnötig zu bestätigen, dass es sich hier beim Dr. Ulfkotte um einen ernsthaften Falle der Grossenwahn handeln könnte. [..]
Aber was ich heute schreiben musste, ist schon peinlich genug.
Vlaams-Belang-Führer Debie hatte vielleicht (ausnahmsweise) recht, als er in seinem Blog den Herrn Ulfkotte beschrieb als einen "rare man" ('sonderbaren Mann'), indem er U.'s Aufschneiderei mit seinen angeblichen BND-verbindungen, seinen angeblichen 20.000 anti-Eurabien-Unterzeichnungen und seinen angeblichen 240.000 Dollars (aber kein Geld für einen Flug Frankfurt-Brüssel), anprangerte.
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